Bericht: Rüstzeit in Lübeck 2019

Eine kleine Gruppe verlebte schöne, sonnige Tage in der Hansestadt Lübeck. Wir wohnten in der Jugendherberge in der Nähe vom Burgtor. Die Hansestadt wurde 1143 an heutiger Stelle gegründet, erhielt 1160 das Stadtrecht und wird auch „Stadt der Sieben Türme“ und „Tor zum Norden“ genannt. Wir waren jeden Tag unterwegs und besuchten Kirchen und den Dom. Das Heilig Geist Hospital war beeindruckend, hier wohnten alte Menschen, denen ein 4 Quadratmeter großes Kämmerchen zur Verfügung gestellt wurde. Fasziniert waren wir von den Gängen. Sie entstanden zu einem späteren Zeitpunkt, als man die Hinterhöfe ausbaute, um den vielen Menschen Wohnraum in der Stadt zu bieten. Christa Herm, Christa Knote und ich hatten Mühe mit unseren E-Rollis durch die Gänge zu kommen. Durch manche sind wir nicht durchgekommen. Wir besuchten das Günter-Grass-Haus, wo wir uns ausführlich über die Biografie und Schriften des Künstlers informierten. Im Willy-Brandt-Haus konnten wir uns über das Leben des gleichnamigen Politikers informieren. Von Lübeck aus fuhren wir in nahe gelegene Orte – das war nicht so einfach. Mit dem Bus mussten wir zum Hauptbahnhof fahren. Wir waren drei Rollstuhlfahrer und konnten nicht mit einem Bus zusammen fahren. Zum Glück fahren mehrere Linien zum Hauptbahnhof. An einem Tag fuhren wir zum Timmendorfer Strand und eroberten die Strandpromenade, wo wir die raue Seeluft uns um die Ohren flattern ließen. Einige machten eine Tagesreise nach Travemünde. Katrin und ich fuhren an einen Tag zum Fischerdorf Gothmund. Hier stehen die Häuser Fischerweg 10 – 18 unter Denkmalschutz. Wir gingen den Weg weiter und kamen an das Ufer der Trave. Am gegenüberliegenden Ufer sahen wir einen großen Containerhafen. Von einer Bewohnerin, die wir zufällig trafen, erfuhren wir das er noch weiter ausgebaut werden soll. Das bedeutet für das Naturschutzgebiet ums Fischerdorf mehr Belastung durch die Dieselschiffe. Ein Höhepunkt war, im Marzipanmuseum Cafe zu trinken und dabei ein schönes Stück Marzipantorte zu genießen. In den acht Tagen haben wir viel Fischbrötchen gegessen, die meistens unsere Christa besorgt hat. Unsere Gruppe war wie eine kleine Familie. Das Miteinander hat uns zusammengeschweißt. Dank an Christa Herm für ihre gute Planung der Reise.

Rolf Gutsche